Nachlese Landpartie im Achterhoek

Die 1. Landpartie am Niederrhein hat dem Achterhoek Gäste aus nah und fern gebracht.

Als wir die Anfrage erhielten, ob bei uns in der Bauernschaft “sowas wie eine neue Idee“ Anklang finden könnte, war es ganz selbstverständlich für uns, das der Verein Natur & Kultur im Achterhoek daran teilnimmt.

Die Idee für die Landpartie hatten im Herbst 2015 einige Künstler aus Kevelaer und Umgebung. Nach einigen Zusammenkünften und Stoffsammlung war uns bald klar, dass wir unbedingt unsere Vereinswiese und den Dorfbackofen mit einbeziehen sollten. Da am Niederrhein ja immer was los ist, musste ein passender Termin gefunden werden und in Übereinstimmung mit allen Teilnehmern wurde der 11. und 12.06. ausgesucht. Mittlerweile hatten über 50 Künstler sich zum Mitmachen bereit erklärt. Wir entschieden uns, für unsere Vereinswiese drei Künstler einzuladen, zwei kommen direkt aus dem Achterhoek: Judith Schelbergen und Melanie Wormland –Weinhold.

Judith Schelbergen entschied sich, Steinstelen mit unterschiedlichen metallenen menschlichen Figuren zu zeigen. Außerdem Holzstelen mit Betonköpfen sowie einige Bilder auf Leinwand, allerdings nur bei gutem Wetter.

Foto: Raphale Feldbrügge
Foto: Raphale Feldbrügge

Melanie Wormland- Weinhold stellte Stelen aus, die aus altem Eichenholz sind, bemalt mit Acrylkreide und teilweise mit Blattgold verziert. Zu sehen waren Gesichter, versehen mit Texten und auch Engel. Auf Leinwand konnte man Traktoren sehen. Die Flaschengeister, bemalt mit Acryl und Kreide, bewegten sich sanft im Wind, da sie auf dünnen Moniereisen aufgesteckt waren.

Der dritte im Bunde war Alfons Thesing aus Moers. Die Installation, die er mitbrachte, besteht aus im Kreis stehenden großen Dauben (in solch ein Fass haben 600 ltr. Wein gepasst), in deren Mitte sich ein blau gefärbter Holzstamm befindet. Er lud zum Verweilen ein. Alfons Thesing nennt dies:  Woodhenge in Anlehnung an Stonehenge. Er hat diese Fassbretter unter einer zugewucherten Brombeerhecke gefunden und er meinte, das wäre kein Zufall gewesen, sie hätten ihn gerufen !  Außerdem sah man bei ihm Holzskulpturen, ein Paar ebenfalls aus Holz und tierähnliche Skulpturen, die es zulassen, dass der Betrachter seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.

Foto: Raphale Feldbrügge

In die Wildwiese wurden, um den Künstlern einen entsprechenden Rahmen zu geben, Kreise gemäht und zu diesen Kreisen führten Wegschneisen, durch das hohe Gras fast irrgartenmäßig angelegt.

Die Künstler waren der Meinung, das auf dem Gelände noch 2-3 weitere Ausstellende einen Platz finden könnten.

Die Kunstwerke, die im Freigelände standen, wurden in der Nacht bewacht von einigen Vereinsmitgliedern, gekleidet wie die Menschen in längst vergangener Zeit, die ein mittelalterliches Lager aufgeschlagen hatten. Auch Besucher konnten sich im Schießen mit Pfeil und Bogen üben.

Der 1. Tag war gekrönt von einem künstlerfreundlichen sowie besucherfreundlichen Wetter. Auch die Agierenden am Dorfbackofen konnten sich über reges Besucherinteresse nicht beschweren. Es gab, wie angekündigt,  Brot aus dem NuK-Backofen, das egal, welche Sorte gegessen wurde, großen Anklang fand. Die Brotsorten wurden gebacken mit Dinkel, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Vollkorn, Mehrkorn, Weizen, sowie aus Sauerteig, der mit Leinsamen oder mit Zwiebeln gemischt war.

Als Aufstriche hatten wir einen Quark mit Wildkräutern und einen Quark mit 7 verschiedenen Küchenkräutern im Angebot. Außerdem gab es einen Brotaufstrich, der aus Maronen, geriebenen Mandeln, etwas Honig und Orangensaft gezaubert und sehr beliebt war. Am nächsten Tag kam noch ein Butter-Honig Aufstrich dazu.
Ein Besucher vermisste auch selbst gemachte Marmelade, die er kaufen wollte. Das mussten wir ablehnen, ebenso den Wunsch, fertige Brote zu kaufen. Wir verwiesen darauf, dass der Backofen ausschließlich Vereinsmitgliedern zur Verfügung steht und keine Konkurrenz zu Bäckereien darstellt.

Am 1. Tag konnten wir mit etwa 10 Broten verschiedener Art und etwa 5 kg Quark, 76 Erwachsene und 13 Kinder beglücken. Es wurden viele Fragen gestellt,  wie das Brot hergestellt wurde, wie lange es und bei welcher Temperatur im Backofen verweilen muss. Die Wildkräuter, die wir im Quark, ganz frisch gepflückt, verarbeitet hatten, fanden größeres Interesse als der Quark aus Küchenkräutern. Sehr beliebt war auch der Maronen-Mandel Aufstrich. Es wurden auch Rezepte ausgetauscht.

So war am Ende der Veranstaltung, die leider am 2. Tag besuchermäßig (53 Erwachsene und 1 Kind) unter dem Regen am Nachmittag litt, festzustellen, dass intensive Tage zu Ende gingen, die eine Bereicherung für Geist, Seele und nicht zu vergessen, für unser grünes Spendenschwein waren.

Margot Dassel