Literaturfilm auf der grünen Wiese
Die ungewöhnlich späte Uhrzeit für die diesjährige Aufführung des Bühnenstückes des Literaturkurses vom Kardinal von Galen Gymnasium, war dem Sonnenuntergang geschuldet. Denn anders als in der bisherigen Form, entschieden sich die Schülerinnen und Schüler angesichts mangelnder Austragungsorte, nicht für die klassische Form des Theaters, sondern für einen selbstgedrehten Film.
Ein geeigneter Ort wird gesucht
Was fehlte, war ein Ort, wo man diesen Film mit vielen Menschen gemeinsam gucken konnte. Für solch besondere Momente gibt es in Kevelaer eigentlich fast nur einen richtig guten Ort. Der wilde Osten Kevelaers: Achterhoek! Dort, wo die Bühne auf der Wiese vom NuK darauf wartet, dass Kultur kommt und gesehen wird.
Aufgrund der hohen Gästezahl, die zu erwarten war, kam ein Autokino in klassischer Form nicht in Frage. So wurde es ein Open-Air-Kino, zu dem jeder seine Sitzgelegenheit selber mitbrachte. Gesessen wurde zu zehnt, in vorher abgesteckten Parzellen, die ohne Maske nicht verlassen werden durften.
Lange Vorbereitungszeit
Ein Jahr verging von der Idee bis zur Ausstrahlung am letzten Donnerstag. Pünktlich zur Generalprobe wurde der große Bühnentruck von „Radio Niederrhein“ wieder auf der Wiese platziert und die Licht- und Tontechnik aus der Feldscheune an die frische Luft befördert. Der gesamte Kurs packte unter den wachen Augen der Kursleiterin Katrin Boland mit an. Während die einen sich um die Parkplatzeinweisung kümmerten, versorgten die anderen die Gäste mit Popcorn und Getränken oder besetzten die Abendkasse.
Zu Beginn – während die „blaue Stunde“ aufzog – führten die Schüler der Q1 das Publikum mit viel Interaktion in das Thema ein, das kein geringeres war, als die Moral. So musste das Publikum dann selber entscheiden, ob man einen Bankräuber laufen lassen kann, wenn man wüsste, dass er seine Beute einem Kinderheim spenden wolle oder was mit einem Flugzeug passieren soll, dass von Entführern in ein voll besetztes Stadion geflogen werden soll. Würden sie es abschießen?
So auf das Thema eingestimmt, konnte der Film pünktlich mit der eintretenden Dunkelheit präsentiert werden. Die Schüler zeigten hier in einer szenischen Collage Alltagssituationen, bei denen man über teils fragwürde Ansichten zum Thema Moral stolperte. Von der Doppelmoral bis zur Frage, ob es Karma gibt, wurde das Thema umwandert. Im finalen Abschluss gab es eine Persiflage auf das Lied von den Ärzten: „Lasse redn“
Die gut 200 begeisterten Zuschauer würdigten trotz der Moralkeule das Ende mit großem Applaus.
Danke
Ein großes Dankeschön geht an Herrn Theunissen vom Ordnungsamt, der für uns seinen Dr. Corona gemacht hat. Die Zusammenarbeit war wie immer zielführend und bestens abgestimmt.