Unsere Wildkräuter: Der Löwenzahn

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Rubin

Ein Kraut, das so manchen Hobbygärtner zur Weißglut bringt und bei vielen nur in die Schublade „Unkraut“ seinen Platz findet. Wir möchten diese allgemeine Sicht etwas revidieren, denn alles hat in der Natur einen Sinn. Nur, entweder haben wir diesen Sinn einfach vergessen oder wir kennen ihn noch gar nicht.

Löwenzahn oder auch botanisch Taraxacum officinale. Diese Pflanze hat noch viele weitere Namen, wie zum Beispiel Hundeblume, Milchdistel, Pißkraut, Kuhblume oder Sonnenwirbel. Der Löwenzahn hat im deutschen Sprachraum noch so viele Bezeichnungen, diese hier alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.

  

Botanisch betrachtet gehört diese Pflanze zu den Korbblütlern (Compositae) und ist mit den Zichoriengewächsen verwandt. Der Löwenzahn bildet eine fleischige Pfahlwurzel aus, die einen milchigen Saft enthält. Die Blätter sind länglich und gezahnt und bilden eine Rosette.  Die Blütenstände entwickeln sich im Frühjahr und dann sind manche Wiesen förmlich gelb gefärbt. Die hohlen Blütenstängel enthalten ebenfalls einen milchigen Saft und hier ist Vorsicht geboten. Der Saft in den Stängeln ist giftig! Den Fruchtstand kennt sicher jeder, das sind die „Pusteblumen“.

Löwenzahn als Nutzpflanze

Der Löwenzahn beherbergt die verschiedensten Wirkstoffe. Der Hauptwirkstoff hat der Pflanze ihren botanischen Namen gegeben, Taraxin ein Bitterstoff. Nebenbei enthält er noch Gerbstoffe, Kautschuk, Wachs, Harze, Säuren, Inulin, Zucker, ätherisches Öl, Cholin,Vitamine und Mineralstoffe. Die jeweilige Stärke dieser Inhaltsstoffe schwankt dabei jahreszeitlich bedingt. Allgemein gilt, der Löwenzahn wirkt stoffwechselfördernd und entwässernd.

Zurzeit ist beste Erntezeit für den Löwenzahn. Man kann dieses Kraut aber auch gezielt im Garten anbauen. Die meisten von uns verfügen aber wohl genüge über ihn, ohne sich viel Mühe machen zu müssen, wachsen tut er ja schließlich fast überall, zu mindestens auf der nördlichen Halbkugel.

Wozu der Löwenzahn eine genaue Verwendung findet, ist in einschlägiger Literatur nachzulesen. Einige Beispiele seien hier aber genannt:

Die Blätter sowie die Wurzeln lassen sich zu Salaten verarbeiten oder man kann die Blätter als Beilage zu Gemüse verwenden. Den vielen Inhaltsstoffen ist es zu verdanken, dass der Löwenzahn als sehr gesund gilt.

Deshalb eignet er sich auch als Arznei sehr gut, so soll zum Beispiel frisch gepresster Löwenzahnsaft eine Erleichterung bei Rheuma und Gicht verschaffen. Aus den getrockneten Blättern und Wurzeln wird ein Tee zubereitet, der eine entschlackende und blutreinigende Wirkung hat. Zur Gesunderhaltung kann man diese Tees und Rezepte bedenkenlos zu sich nehmen, vorausgesetzt der Betreffende weist keine Unverträglichkeiten auf!

Es sei darauf hinweisen, dass dies keine medizinische Beratung darstellt.

So, das Wichtigste haben wir nun über den Löwenzahn berichtet aber halt, etwas haben wir noch. Aus den gelben Blütenblättern und die Betonung liegt dabei auf gelbe Blätter, lässt sich ein hervorragender Magenbitter herstellen. Wobei allerdings dieser Magenbitter überhaupt nicht bitter schmeckt, sondern ganz im Gegenteil recht gut mundet.

Perfekt für die Grillsaison: Rezept für eine leckere Gartenbutter

Es müssen nicht immer die 7 bekannten Küchenkräuter sein. Unsere Gärten bieten zu dieser Jahreszeit alles für einen bekömmlichen Genuss.

Aus dem Garten:
Jeweils ein paar junge Blätter bzw. Blüten von
• Löwenzahn
• Sauerampfer
• Brennnessel
• Gierschwilder
• Oregano
• Taglilienblüten
• Habichtskrautblüten

dazu aus der Küche: 
• eine entsprechende Menge Butter (Zimmertemperatur)
• Salz
• Pfeffer
• Knoblauch
• ggf. scharfen Rosenpaprika

Mit der Gabel in einer Schüssel vermengen und wieder kalt stellen. Eine Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen.

Guten Appetit.

Neugierig geworden? Schön, dann werdet ihr den Löwenzahn ja nun mit anderen Augen betrachten.

Bleiben Sie gesund.

Das Team vom NUK e.V.

Rainer Verhülsdonk
Vorsitzender des NuK e.V.