Um ein Resümee zu unserem ersten Hoftrödel zu ziehen, müssen wir zwei Sichtweisen berücksichtigen. Die, der Verkäufer und jene der Besucher.
Bei einigen, die fernab der Dorfmitte ihre Dinge anboten, war weniger Besuch als auf der Hauptroute. Der Achterhoeker Schulweg war am stärksten besetzt und dem entsprechend war der Besucherstrom hier höher frequentiert.
Das muss besser kanalisiert werden. Allerdings darf man die Baustelle und die damit verbundene Straßensperrung in Kapellen tatsächlich als Schicksal verbuchen. Das war im Frühling bei der Terminfindung nicht absehbar.
Scheinbar hat die Werbung und der Name „Hoftrödel“ eher suggeriert, dass alte Mistforken, Wagenräder und sonstiges bäuerliches Gerät an den Mann gebracht werden sollte. So hörten wir, dass zum Beispiel Kinderkleidung nur schwer an den Mann zu bringen war. Andere wiederum haben gute Umsätze getätigt oder haben einfach den Tag und die Gespräche genossen und dem Umsatz keinen hohen Wert beigemessen. Der größte Pluspunkt für unsere Anbieter dürfte aber die Tatsache gewesen sein, dass keine Standgebühren erhoben wurden. Nichts ist frustrierender als der Gebührenkassierer auf dem kommerziellen Flohmarkt, der einem um 14:00 Uhr alle bisherigen Umsätze wieder abknöpft.
Aus Besuchersicht haben wir im Sinne des Zeitgeistes einen Volltreffer gelandet. Es waren ausnahmslos positive Rückmeldungen zu vernehmen. Viele Menschen – auch die, aus dem näheren Umfeld – hatten den Achterhoek vormals nie wirklich zur Kenntnis genommen. (O-Ton Besucher: „Ich komme aus Kevelaer, war aber noch nie im Achterhoek“) Erst jetzt wurde ihnen ein Blick hinter die hohen Hecken gewährt, an denen sie sonst achtlos vorbei gefahren sind. Sie haben den Charakter gelobt, die diese neue Art des Trödelns mit sich gebracht hat. Nun, das Wetter hat uns klar zugespielt. Vielfach wurde gefragt, ob es denn eine Wiederholung gäbe. Bei Facebook und per Mail kamen viele Rückmeldungen, die die Aktion lobten und eine Wiederauflage forderten.
Was auch mehrfach lobend erwähnt wurde, war die gute Stimmung. Die Achterhoeker gaben sich locker, gut gelaunt und in Familienfest-Stimmung. Dies wurde sehr wohlwollend registriert und mitgelebt. Auch, dass wir Neuware ausgeschlossen haben, war ein echter Bonuspunkt. Für die Besucher war unser Markt ein echter Hit. Als I-Tüpfelchen durfte betrachtet werden, dass Rainer den Backbetrieb wohlweislich um eine Woche vorverlegt hatte. Die Aktion wurde vielfach angesprochen.
Was muss sich ändern?
· Allen voran, wurde der gewählte Wochentag Samstag bemängelt. Besser wäre wohl der Sonntag gewesen. OK, lässt sich ändern. Zudem wäre ein kalkulierbarer Tag wünschenswert. Also, z.B. immer der erste Sonntag im September. Den tatsächlichen Termin geben wir im Frühjahr 2017 bekannt.
· Die nächste Trödelkarte muss übersichtlicher werden. Familiennamen spielen eigentlich keine Rolle. Viel eher könnte man dort notieren, wo der „Trödelschwerpunkt“ liegt.
· Den Achterhoeker Schulweg als Hauptroute wählen und alle hier her holen, lautete eine Idee. Dies werden wir zwar anbieten, aber wir wollen es nicht vorschreiben. Jeder soll zu Hause trödeln können. Dieser Charakter hat den Leuten ja gerade Spaß bereitet und zu Radtouren eingeladen. Wenn also jemand weit ab von Schuss sitzt, muss er selber entscheiden, ob er dort sitzt oder lieber z.B. auf der Vereinswiese verkauft. Es soll weiterhin jedem freigestellt bleiben.
· Jeder Standort sollte in Eigeninitiative für Aufmerksamkeit sorgen. Stellt fette Wegweiser auf. Das Orgateam kann dies nicht leisten. Vielleicht denken wir uns eine gemeinsame Kennzeichnung aus. Etwas so etwas wie weiße Ballons oder Fähnchen oder ähnliches als Wegweiser. Möglicherweise stecken wir auch eine Fahrradroute ab und schildern diese vorher aus. Dazu müsste aber eine weitere Person die Sache unterstützen.
Die Aussicht:
Wir glauben, dass wir für den Start eine gute Reichweite erzielt haben. Die Besucher kamen sogar aus Wesel, Duisburg und Moers. Klar, tummeln sich auf einen konventionellen Flohmarkt mehr Käufer, aber dort hin muss man erst einmal anreisen und Gebühren zahlen und dann ist immer noch die Frage, ob man so mehr Umsatz erzielt hätte. Der Zuspruch der Besucher animiert uns dazu damit weiter zu machen.
In zwei bis drei Jahren hat es sich rum gesprochen. Dann ist unser Markt so populär, wie der in Labbeck oder Straelen. Dann kommen vermutlich auch wesentlich mehr Besucher in den Achterhoek. Wenn wir in Zukunft einen feinen Markt eingeführt haben, sparen wir uns den Weg zu fernen und kommerziellen Märkten.
Gewinner ist auf alle Fälle der Achterhoek. Unsere Ortschaft wurde sehr positiv wahrgenommen. Wir waren wieder einmal im Blickpunkt der Region. Den Menschen hat es bei uns sehr gut gefallen.
Der NuK darf sich auch als bereichert betrachten. Ganze 9 Mitglieder haben wir an diesem Tag gewonnen. Menschen, die schon lange überlegt haben sich unserer Sache endlich anzuschließen und auch Menschen, die spontan gesagt haben: Ja, da machen wir mit.
Danke an alle, die die Idee unterstützt haben.
Andre Gomolka haben wir entsendet, um von unseren Teilnehmern Bilder an ihren Ständen zu machen.