Der NuK und die OW1

Hallo liebe Mitglieder und Mitleser,

der NuK wurde in der vergangenen Zeit mehrfach zu seiner  Einstellung und Handlungsweise bezüglich der OW1 befragt. Gerne geben wir unseren Entschluss bekannt.

Bereits vor einigen Monaten – als zu spüren war, dass die Umgehungsstraße nun doch tatsächlich realisiert werden könnte –  hat sich der Vorstand beraten. Wir haben viel darüber debattiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir als NuK für einen Widerstand einige Jahre zu spät gegründet wurden. Aus unserer Sicht ist es zu spät, um auf den Zug aufzuspringen. Es wäre natürlich unser Anspruch gewesen.

Widerstand gegen die OW1 hätte bedeutet, sich in einen sehr tiefen Sachverhalt einzulesen und ihn juristisch zu verstehen. Das bedeutet wochenlange harte Einarbeitung und ein gewaltige Selbstüberzeugung, eben nicht als Don Quichote durch den Achterhoek zu reiten. Um fundiert und sachlich zu argumentieren und sich nicht in Diskussionen vom Gegner aufklären lassen zu müssen, bedarf es einer Vorbereitung, die es in sich hat.

Niemand im Vorstand verfügte seinerzeit über diese freie Kapazitäten und den nötigen Antrieb. Zudem hat der NuK auch kein Klagerecht und nicht die finanziellen Mittel.  

Es wäre durchaus im Sinne unserer Satzungsziele zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft ein Veto zu entsenden. Dennoch haben wir im Vorstand entschieden, uns auf den letzten Metern der OW1 nicht noch heldenhaft in den Weg zu werfen.

Unabhängig von dieser Entscheidung hat der Vorstand des NuKs seine eigene Sicht auf die Dinge.

Im NuK haben viele, sehr naturverbundene Menschen eine Heimat gefunden. Keiner von uns kann es verschmerzen, dass in naher Zukunft ein gewaltiger verkehrsführender Wall die Binnen- und die Hoenselaersche Heide durchschneidet. Es bedeutet das Aus für den letzten sehr naturnahen Erholungsraum im Achterhoek. Zirka um die 17 ha Land werden im Verlauf des Baus der Straße versiegelt. Wir haben nach Vernetzung gesucht und stattdessen defragmentieren wir die Landschaft. Der Landwirtschaft werden Flächen entzogen, die sich sowieso schon keiner mehr ohne Subvention leisten kann. Sie kommen aber nicht ohne ihre Flächen aus. Aus Sicht des Naturschutzes, ist dieses Projekt nicht sinnvoll.

Und nein, wir haben uns nicht von der Empathie verabschiedet. Die Menschen, die von Verkehr und von Lärm- und Luftbelastung betroffen sind, haben  ihre Gründe zu klagen. Warum aber wurden nie andere Maßnahmen ergriffen, um den Verkehr auf der bisherigen Strecke zu reduzieren?

Es gibt durchaus Alternativen, die Wido und die Rheinstraße entlasten können. Die Schloss-Wissener-Straße wäre eine Lösung, die nicht nur Kevelaer schon lange hätte entlasten können. Sie würde aus heutiger Sicht auch Weeze sehr zugute kommen. Das wären dann schon drei Gewinner: Weeze, Kevelaer und die Natur.

Für konstruktive Diskussionen stehen wir gerne zur Verfügung. 

Euer NuK Vorstand

Einige Impressionen aus der Heide:

:Die Hoenselaersche Heide

  
Adlerfarnwiesen im Stockeichenwald

Die Landwehr läuft Fleuthseitig aus
Blick aus der Heide die Kervenheimer Mühlenfleuth
Amphibien lieben flache Kleinstgewässer