Der Achterhoek

Achterhoek

Aus der Feder von Marion Holbeck und Johannes Baaken

Niederrheinischer Standard: Wälder, davor Wiesen und Kopfweiden, kanaldurchzogen.

Der Niederrhein

ist eine Landschaft, die einerseits durch ihre Ursprünglichkeit bezaubert. Gleichzeitig aber seit mindestens 2000 Jahren vom Menschen genutzt und geprägt wird. Mit und von diesen Gegensätzen lebt ein Menschenschlag, der auf wundersame Weise Weltläufigkeit mit Verwurzelung verbindet. Der Niederrhein war immer Durchgangsland. Römer, Germanen, Spanier, Preußen, Niederländer…..

Der Haumannshof

Völker und Ideen kamen und gingen. Und die Menschen am Niederrhein übernahmen, was gut war. Sie machten ansonsten was sie für richtig hielten. Und da es die meisten hier immer noch so halten, funktioniert das ganz gut. Ganz unaufgeregt, aber durchaus spannend.

Donkenlandschaft Achterhoek

In der typischen niederrheinischen Donkenlandschaft gelegen, wird der Achterhoek überwiegend von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die im Landschaftsschutzgebiet gelegene Streusiedlung hat jedoch auch Waldbereiche, Kleinbiotope, schöne Privatgärten und Streuobstwiesen. Das Flüsschen Fleuth, verschiedene Leyen, Naturdenkmale und wunderschöne Baumalleen zu bieten. Hier findet die heimische Fauna und Flora den notwendigen Lebensraum.

„Wie gut eine Ortschaft funktioniert, merken Sie Sonntags um halb vier, wenn Ihnen die Kaffeemilch ausgegangen ist.
Dr. Dominik Pichler (Bürgermeister Stadt Kevelaer) zum Leben im Achterhoek

Achterhoek

Und hier, genauer am linken Niederrhein, liegt die Bauernschaft Achterhoek. Sie gehört zur Stadt Kevelaer im Kreis Kleve und ist ein Ortsteil von Winnekendonk.

Verwendung der Karte für nichtkommerzielle Zwecke freundlichst genehmigt durch die Geobasis NRW

Der Name Achterhoek kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie, „hintere Ecke“ oder „hinterer Winkel“. Ein Blick auf historische Landkarten der Grafschaft und dem späteren Herzogtum Kleve zeigt, wie deutlich diese Bezeichnung die Lage der Bauernschaft widerspiegelt.

Ritter Reyner von Gestel

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Achterhoek im Jahre 1371, als Ritter Reyner von Gestel den Winkel als Klevsches Lehen und Rittersitz übertragen bekommt.

Rittergut Haus Winkel

Der kleine Ortskern bildete sich im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Schulgebäudes. In ihm hat heute das Achterhoeker Vereinsleben einen festen Platz gefunden. Dazu kam nach dem zweiten Weltkrieg ein eigenes Gotteshaus, die Sankt Josef Kapelle. Mit Eigenmitteln und durch Eigenleistung der Achterhoeker Bevölkerung wurde sie erbaut. Um diesen kleinen Ortskern herum liegen die vielen Hof- und Katstellen verstreut in der Landschaft.

                       
Heiligenhäuschen am Tönnishof
                                      

Weitere sehenswerte Gebäude und touristische Anziehungspunkte sind Haus Winkel und die Singendonksche Achtkantmühle. Der Haumannshof sowie ein am Tönneshof gelegenes Heiligenhäuschen aus dem 14.Jahrhundert. Reste der Landwehr und das Bauernhofcafe in der Binnenheide gehören dazu.

Über die Grenzen des Niederrheins bekannt ist Achterhoek heute vor allem durch Familienunternehmen, die ihre Produkte überregional vertreiben, sowie durch das jährlich stattfindende größte Maifest am Niederrhein.

Der Achterhoek ist ein kleiner, idyllischer Ort mit funktionierendem Zusammenhalt aller derzeit 480 Bürger, einem gut organisierten Vereinsleben mit zahlreichen Aktivitäten und intakten Nachbarschaften. Ganz unaufgeregt, aber ganz bestimmt spannend.